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Das große archäologische Museum in Berlin schließt bis 2037
Das Pergamonmuseum in der deutschen Hauptstadt hat gerade seine Türen geschlossen, um wichtige Renovierungsarbeiten durchzuführen. Es befindet sich auf der Museumsinsel in Berlin, einem von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannten Ort. Die Eröffnung des Nordflügels, in dem der beeindruckende Pergamonaltar präsentiert wird, ist für das Jahr 2027 geplant, was den Abschluss der ersten Phase seiner Umgestaltung darstellt.
MONUMENTALE EINRICHTUNGEN WIE DER GROSSE PERGAMONALTAR
Das Pergamonmuseum ist eines der beliebtesten und meistbesuchten Museen in Berlin, aufgrund seiner Einzigartigkeit, da es Reproduktionen großer architektonischer Meisterwerke beherbergt. Es vereint drei Institutionen: die Sammlung griechisch-römischer Kunst, das Vorderasiatische Museum und das Museum für Islamische Kunst. Besonders bekannt ist es für seine monumentalen archäologischen Funde, wie den großen Pergamonaltar, der dem Museum seinen Namen gibt und die Besucher in seinem ersten Saal empfängt. Wegen seiner Dimensionen wurde der Raum, der ihn beherbergt, speziell entworfen. Dieses Werk wurde im 2. Jahrhundert v. Chr. geschaffen und gilt als Meisterwerk der Architektur und der Skulptur der späthellenistischen Kunst. Die Westfassade des ursprünglichen Gebäudes, das Fries von Telephos und das der Gigantomachie sind ebenfalls ausgestellt.
DAS ISCHTAR-TOR UND DAS MARKTTOR VON MILET
Nach dem griechischen Juwel, dem großen Pergamonaltar, folgt zunächst der Saal mit dem Markttor von Milet und danach der prächtigen Ischtar-Tor, das durch seine charakteristische blaue Farbe besticht und eines der sieben Weltwunder der Antike war. Letzteres stammt aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. und stellt einen der sieben Eingänge dar, die die Mauer von Babylon hatte, die von Nebukadnezar II. errichtet wurde. Der Besuch wird durch ein maßstabsgetreues Modell der Stadt ergänzt und umfasst ein Abbild des legendären Turms zu Babel. Das Mileter Tor, aus dem 2. Jahrhundert, zeigt eine Vielzahl von Originalelementen, die es zur vollständigsten Struktur des Geländes machen. Darüber hinaus sticht die Avenue der Prozessionen von Babylon hervor, die der Besucher so durchläuft, wie es vor über 2600 Jahren der Fall war. Ein weiteres bemerkenswertes Ensemble im Pergamonmuseum ist die Fassade von Mushatta, einem monumentalen Juwel aus dem heutigen Jordanien, das als Residenz in der Wüste der umayyadischen Kalifen diente.
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VON GRIECHISCHER KUNST ZU ISLAMISCHER KUNST
Neben seinen monumentalen Werken beinhaltet das Pergamonmuseum auch Säle mit ausgestellten Kunstwerken aus verschiedenen Zivilisationen. Zu den wertvollsten Stücken gehört das Mosaik des Lanzenträgers Darius (521-486 v. Chr.), das aus dem Palast von Susa stammt und die auffällige Tracht der persischen Lanzenträger zeigt, die die Avantgarde der Armee repräsentierten. Die Stele von Asarhaddon (670 v. Chr.) wurde errichtet, um die Eroberung von Theben zu gedenken, und zeigt den ägyptischen Prinzen und einen flehenden syrischen Anführer vor einem kolossalen Asarhaddon. Ein weiteres bemerkenswertes Werk ist der trinkende Satyr (370 v. Chr.), das aus einer römischen Villa stammt, sowie die Giustiniani-Stele (460 v. Chr.) zum Thema Tod und Maid, die den Raffinement des klassischen Kunsts widerspiegelt. Zusammen mit der Kunst aus dem Nahen Osten und der klassischen Antike können im Obergeschoss auch prachtvolle Werke der Kulturen bewundert werden, die von der islamischen Tradition beeinflusst sind.
DAS PANORAMA ÜBERNIMMT
Während der Durchführung der Renovierungsarbeiten wird gegenüber der Museumsinsel das Panorama-Museum Pergamon besucht werden können, ein neues Gebäude, das bereits eröffnet wurde und temporäre Ausstellungen mit Stücken aus dem Museumsbestand sowie multidisziplinären Installationen beherbergen wird. Als Eröffnungsstück wird eine Ausstellung des österreichischen Visual Artists Yadegar Asisi präsentiert, der auf große 360-Grad-Panorama-Installationen spezialisiert ist. Die präsentierte Installation zeigt den Pergamonaltar in seiner ursprünglichen Form und an seinem tatsächlichen Standort in der türkischen Akropolis und wird durch Artefakte aus den Beständen des Berliner Museums ergänzt.
DAS KÖNIGLICHE PERGAMON
Über der heutigen türkischen Stadt Bergama, auf einem Hügel in der Provinz Izmir, erheben sich die Ruinen des einst mächtigen Pergamon. Diese griechische Stadt wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. von Lysimachos, einem General von Alexander dem Großen, gegründet und entwickelte sich bald zur wichtigsten Stadt in Kleinasien. Zwischen 197 und 159 v. Chr. wurden ihr zwei ihrer Wahrzeichen gegeben: die Bibliothek und der Altar des Zeus. Kurz darauf kam Pergamon in den Besitz der Römer, die den Tempel von Trajan einbrachten. 1871 entdeckte ein deutscher Archäologe die imposante Stätte und kaufte vom Osmanischen Reich einen Teil des Frises des Zeus-Altar, der heute zusammen mit vielen anderen Stücke im Museum Pergamon in Berlin ausgestellt ist.